Immer einen Schritt voraus sein

    Die Unifil AG in Niederlenz beweist, dass eine erfolgreiche und nachhaltige Produktion in der teuren Schweiz möglich ist – wenn die Strategie stimmt und mit dem Fokus auf Qualität und Innovation. Dafür wurde das Familienunternehmen mit dem Aargauer Unternehmerpreis 2021 ausgezeichnet.

    (Bilder: zVg) Schweizer Marktleader in der Filtertechnik: Die Unifil AG setzt mit ihren Filtern voll auf den Standort Schweiz und leistet einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

    Seit dem 21. April 2021 gehört die Unifil AG zum erlauchten Kreis von Aargauer Unternehmen, die die Wirtschaft im Kanton prägen und vorantreiben. Das Niederlenzer KMU wurde vom aargauischen Gewerbeverband AGV und der Aargauischen Kantonalbank AKB zum besten Grossunternehmen mit über 100 Mitarbeitenden erkoren. Matthias Frei, Inhaber und Geschäftsführer, der das KMU seit 2008 in zweiter Generation führt, bezeichnet diesen Preis als grosse Motivation für die Zukunft: «Er ist eine grosse Anerkennung unseres Engagements am Standort Niederlenz und eine Würdigung der Gesamtleistung der letzten 43 Jahre.» Er gebühre allen, die zum Wachstum und Erfolg von Unifil beigetragen haben, insbesondere allen ehemaligen und heutigen Mitarbeitenden sowie unseren vielen loyalen Kunden, Lieferanten und Partnern. Unifil ist seit dem Start 1978 innert vier Dekaden zum grössten Schweizer Luftfilterhersteller mit über 150 Mitarbeitenden gewachsen. Dabei stützt sich das Unternehmen auf ein breitgefächertes Erfolgsrezept. Dazu gehört ein Vorsprung in der Qualität und im Service dank ständiger Innovation und Schweizer Produktion, sowie Kundennähe und Just-in-Time Lieferungen. «Das heisst auch kompetent, flexibel und zuverlässig sein. Im Notfall erhalten die Kunden die Filter noch am gleichen Tag», konkretisiert Frei. Zudem ist das KMU der einzige Anbieter mit einem komplett in der Schweiz hergestellten Vollsortiment, egal ob Standardmass oder Sondermass. Direkte Führung, pragmatische, unkomplizierte Vorgehensweisen, schnelle Entscheidungen und weitsichtiges Denken prägen die Firmenphilosophie.

    Inhaber und Geschäftsführer Matthias Frei freut sich über den Aargauer Unternehmerpreis 2021: «Er ist eine grosse Anerkennung unseres Engagements am Standort Niederlenz und eine Würdigung der Gesamtleistung der letzten 43 Jahre.»

    Typische schweizerische KMU Werte wie Mut für Innovationen, hohe Qualität, Zuverlässigkeit, Seriosität und ein persönlicher Umgang mit Mitarbeitenden und Geschäftspartnern haben die Unifil zum grössten Schweizer Luftfilterhersteller gemacht. «Wir sehen uns dabei als reinen Komponentenhersteller, das heisst, wir machen keine Lüftungsgeräte, keine Anlagenplanung, keine Installation und Wartung an den Lüftungsanlagen und keine Lüftungsreinigung, sondern konzentrieren uns auf das, was wir können – nämlich gute Luftfilter herzustellen.» Überall, wo saubere Luft wichtig ist, werden die Unifil-Filter eingesetzt: Bei der konventionellen Lüftung für Büros oder Wohnungen über die Geruchsfiltration bis hin zu hochsensiblen Reinraumanwendungen wie in den Operationssälen, der Lebensmittel-, Pharma- oder Uhrenindustrie. Dazu Frei: «Wir beliefern viele Kundensegmente: Hersteller von Lüftungsgeräten, Servicefirmen (Installateure), welche die Lüftungsanlagen montieren und Instand halten, aber auch Endverbraucher wie den Detailhandel, Pharmakonzerne, Spitäler oder Schienenfahrzeughersteller.

    Europaweit modernstes Prüflabor
    Dank seiner guten Marktposition profitierte das KMU in der Corona Zeit Zusatzgeschäften. «Während dem Lockdown stellten wir für Produzenten von FFP2 Masken hochwertige Filtermedien zur Verfügung und produzierten in vielen Sonderschichten Filter für Beatmungsgerätehersteller. Dabei haben alle mitgeholfen – von der Produktion, der Verwaltung, dem Verkauf Aussendienst bis zur Geschäftsleitung», so Frei. Weiter lieferte Unifil für die Produktion des Moderna Impfstoffs in der Lonza die Schwebestofffilter. Unifil verfügt über eines der modernsten Prüflabors in Europa. Nebst der systematischen Überprüfung und Weiterentwicklung der eigenen Produktqualität, werden auch Filter, die im Einsatz waren, analysiert und mögliche Empfehlungen abgeleitet. «Wir sind in der nationalen und internationalen Normen- und Richtlinienarbeit vertreten und können so die Entwicklung mitprägen und beeinflussen. Auf EU-Stufe wurde unser Labor als eines der drei Labors für das Forschungsprojekt zur Nanofiltration auserwählt», freut sich Frei.

    Er investiert jährlich 1,5 Mio. Franken in die Automatisierung und Optimierung der Infrastruktur und Prozesse: «Das sind grosse, aber auch viele kleine Investitionen. Alles was sinnvoll ist und jede Minute und Sekunde, die uns schneller und wettbewerbsfähiger macht.» Ein Rundgang im Betrieb zeigt, gewisse Prozesse wie die Herstellung eines Filterpaketes sind automatisiert. «Daneben brauchen wir aber viele gute und flinke Hände, um flexibel zu bleiben und die enorme Vielfalt schnell und effizient abzudecken.» Ständig investieren, der Firmenstrategie treu sein, und sich nicht verzetteln – so das Erfolgsrezept, um als Marktleader an der Spitze zu bleiben. Doch für Frei ist klar, Umsatzwachstum um jeden Preis, ist nicht nachhaltig. «Wir wollen organisch wachsen und mit einer überschaubaren Grösse effektiv und erfolgreich sein.»

    Nachhaltigkeit täglich leben
    Fest in der Unternehmenskultur verankert ist die Nachhaltigkeit. Dazu gehören Filter mit bester Energieklasse, eine Fahrzeugflotte auf Energieklasse A, eine PV Anlage, die in Spitzenzeiten den gesamten Strombedarf abdeckt, sowie sechs Ladestationen für E-Fahrzeuge. Unifil wurde zudem für den nachhaltigen Transport auf Schweizer Strassen mit dem Green Transport Label ausgezeichnet. Unter Nachhaltigkeit versteht Frei aber auch den Biathlonnachwuchs zu fördern, bei Schlüsselpositionen frühzeitig die Nachfolgeregelung anzugehen und soziale Verantwortung wahrzunehmen. So hat das innovative KMU eine zusätzliche Lehrstelle als Logistiker geschaffen, um einem Jugendlichen mit einer Einschränkung den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

    Eine grosse Investition in die Zukunft ist der Neubau, der soeben in Betrieb genommen wurde. Im neuen Gebäude befinden sich das Filterprüflabor sowie ein Teil der Produktion, dazu ein neues Hochregallager mit 800 Palettenplätzen. «Für uns ermöglicht der Neubau bessere und effizientere Abläufe in der Produktion. Wir haben so zusätzliche moderne Arbeitsplätze geschaffen», stellt Frei fest. Die grösste Herausforderung ist mit einer Schweizer Produktion wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. Der Filter wird hier auch in Zukunft – wo reine Luft gerade Corona bedingt von grosser Bedeutung ist – eine wichtige Rolle einnehmen. «Das ist unsere Chance», so Frei. «Es ist uns wichtig, ein unabhängiges und gesundes Familienunternehmen zu bleiben, wo die Mitarbeitenden am Erfolg partizipieren können und sich in einem wertschätzenden und persönlichen Umfeld wohl fühlen.» Doch gut ist für die Unifil nicht gut genug. «Wir wollen auch in Zukunft eine Vorreiterrolle in der Innovation spielen und einen hohen Massstab bei der Produktqualität und bei den Dienstleistungen setzen.»

    www.unifil.ch

    Corinne Remund


    Schweizer Produktion im Herzen

    SWISS MADE – Als Mitglied von Swiss Label setzt die Unifil AG auf eine nachhaltige und erfolgreiche Produktion in der Schweiz.

    Für die Unifil AG Filtertechnik ist die Schweizer Produktion ein wesentlicher Bestandteil ihrer Firmenstrategie. Damit ist sie ein Vorzeigebetrieb für die Markenschutzorganisation Swiss Label, wo das Aargauer KMU schon länger Mitglied ist. «Wir generieren rund drei Viertel der Wertschöpfung in der Schweiz nach dem Motto «in der Schweiz, für die Schweiz». Im Export verfolgen wir nur eine Nischenpolitik», sagt Matthias Frei, Inhaber und Geschäftsführer. Alles ist komplett unter einem Dach von der Entwicklung und Prüfung, über die Herstellung bis zum Vertrieb. «Die Eigenherstellung bringt viele Vorteile: man ist unabhängig, hat die Qualität selbst «im Griff» und hat eine höhere Flexibilität und Schnelligkeit.». Das innovative KMU investiert jährlich bis zu rund 1,5 Million Franken in den Standort Niederlenz. «Der Produktionsstandort Schweiz liegt uns am Herzen. Laufend zu investieren, um den Billiganbietern Paroli zu bieten, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten trotz höheren Personalkosten und dies im Einklang mit der Automatisierung und Digitalisierung – das ist unsere Devise, aber auch unsere Herausforderung», so Frei.

    CR

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