Machen Sie den Lohncheck

    Welcher Lohn ist für welche Bildungsfachperson angemessen?

    Es ist die immer wiederkehrende Frage aller Fragen im Arbeitsmarkt: Verdiene ich angemessen angesichts meiner Qualitäten, Ausbildung, Erfahrung und Effizienz? Der Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten (lernwerkstatt.ch/lohn) hilft Bildungsfachleuten und Begleitpersonen, ihren Marktwert zu bestimmen. Nun sind die Lohnempfehlungen 2022 erschienen.

    (Bild: PEXELS) Das Thema Lohn ist immer ein «heisses Eisen» – gut beraten ist, wer sich vorbereitet und den Lohncheck macht. Für Bildungsfachleute gibt es den Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten.

    Im Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten beruhen die Zahlen auf Erfahrungswerten und entsprechen den auf dem Schweizer Arbeitsmarkt bezahlten Salären. Anhand des Funktionsstufensystems, dem Arbeitsort, Alter und dem Beschäftigungsgrad kann der Richtlohn ermittelt werden. Lernwerkstatt CEO Daniel Herzog: «Als Anbieter von Lehrgängen im Bereich Erwachsenenbildung, Coaching und Mentoring wurden wir von unseren Kunden immer wieder angefragt, welchen Lohn sie nach abgeschlossener Weiterbildung verlangen können. Dies hat uns dazu bewogen, seit bereits 15 Jahren jährlich Lohnempfehlungen zu veröffentlichen.» Ausserdem sagt er, dass ein faires Lohnsystem auch in der Erwachsenenbildung nicht gewährleistet sei. Zu viele Faktoren seien massgebend, um die Höhe der individuellen Saläre festzulegen. Je nach Anforderungen, Branche, Betriebsgrösse und Region unterscheiden sich die Zahlen teilweise massiv, so Herzog. Dazu spielen Bildung, Erfahrung und Alter der oder des Mitarbeitenden eine Rolle. Und: Wer in der Bildungsbranche Wert auf ein regelmässiges und gutes Einkommen lege, lässt sich am besten anstellen.

    Selbstständige Spezialisten und Koryphäen auf ihrem Gebiet diktieren die Preise
    Gerade in der Erwachsenenbildung sei jedoch der Reiz zur Selbstständigkeit gross. Investitionen fallen so gut wie keine an und die Aussicht auf hohe Tageshonorare kann attraktiv wirken. Bildungseinkäufer gaben im Rahmen einer Bildungsanalyse an, dass sie für betriebliche Ausbildungen durchschnittliche Tageshonorare von 2000 Franken bezahlen. «Der Streubereich ist jedoch sehr gross. Wirkliche Experten, welche sich auf dem Markt einen Namen geschaffen haben, können pro Seminartag durchaus gegen 3000 Franken lösen», so Daniel Herzog.

    Eine Dozententätigkeit bei Bildungsinstitutionen bietet den Vorteil, dass nach einer einmaligen Akquise langjährige Aufträge entstehen und durch wiederholende Einsätze die Vor- und Nachbereitungszeit gegenüber der betrieblichen Ausbildung kleiner ist. Dies rechtfertige auch tiefere Honoraransätze. Bildungsanbieter sagen, dass sie pro Lektion durchschnittlich 125 Franken abrechnen. Auch hier spielt der Markt und die Branche eine Rolle. Gemäss Daniel Herzog gilt immer: Spezialisten können ihre Honorare durchsetzen.

    Fettnäpfchen umgehen
    Nun stellt sich auch die Frage, wie man als Bildungsfachperson in ein Lohngespräch geht. In den diversen Karriere-Ratgebern wird oft eine Faustregel vertreten: Eine Gehaltserhöhung bis zehn Prozent für Kader und um die fünf Prozent für Mitarbeitende ist für beide Parteien meist akzeptabel. Abhängig jeweils davon, wann die letzte Lohnerhöhung stattgefunden hat. Viele Firmen bieten zudem mittlerweile so genannte «Fringe Benefits». Dies sind ergänzende Leistungen wie beispielsweise ein Firmenauto zum privaten Gebrauch, ein Generalabonnement oder anderes. Besonders im Bereich des mittleren und höheren Kaders sind «Fringe Benefits» üblich.

    Wie überall im Leben ist zudem Timing alles: Der richtige Zeitpunkt und atmosphärisch beste Moment kann matchentscheidend sein. Ausserdem ist es ratsam, das Thema Lohnerhöhung gleich nach einem Erfolgserlebnis, das dem Unternehmen einen Mehrwert erzeugte, anzusprechen. Wichtig dabei ist: Bewusstsein über das eigene Können, die Kenntnis der branchenüblichen Löhne, sachliche Argumentation, Hartnäckigkeit und Erzeugung einer positiven Stimmung. Was gar nicht geht: Unbegründete oder utopische Lohnforderungen, Vergleiche mit anderen Kollegen und Unternehmen oder das Vorbringen von privaten Argumenten und Bittstellungen. Nützt alles nichts, empfehlen Fachleute auf diesem Gebiet, dass man die Argumente und Wünsche des Gegenübers notiert und fürs nächste Mal als Erinnerung nutzt. Wenn nämlich Wünsche und Anforderungen schriftlich festgehalten und zu einem späteren Zeitpunkt deren Erfüllung nachgewiesen werden, ist man argumentativ in einer starken Position.

    JoW und div. Quellen


    Bekommen Sie, was Sie verdienen?

    Online-Lohnrechner
    Der Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten hilft Bildungsfachleuten und Begleitpersonen, ihren Marktwert zu bestimmen.
    lwo.ch/lohn

    Honorarkalkulator
    Mit dem Honorarkalkulator ermitteln selbstständige Trainer/innen den Tageshonorarsatz für Tätigkeiten in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung.
    lwo.ch/honorarkalkulator

    Honorarempfehlungen
    Richttarife für betriebliche Weiterbildung, Kursleitertätigkeit und für Begleitpersonen.
    lwo.ch/honorar­empfehlungen

    Vorheriger ArtikelWie wichtig ist es eine massgeschneiderte Vorsorgelösung zu haben?
    Nächster Artikel«Ich wollte ein Schlaf-gut-Portfolio!»